Die D&O-Versicherung, auch bekannt als Managerhaftpflichtversicherung oder Organhaftpflichtversicherung, ist eine spezielle Art der Haftpflichtversicherung im Bereich des Versicherungswesens. Sie bietet Schutz vor möglichen persönlichen Haftungsrisiken, denen leitende Angestellte wie Vorstände und Geschäftsführer ausgesetzt sein können.
Was deckt eine D&O-Versicherung ab?
Die D&O-Versicherung deckt Schadensersatzforderungen ab, die gegen leitende Angestellte aufgrund von Pflichtverletzungen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit geltend gemacht werden. Sie schützt die versicherten Personen vor finanziellen Belastungen, die im Zusammenhang mit der Abwehr solcher Ansprüche entstehen können.
Zu den typischen Risiken, die von einer D&O-Versicherung abgedeckt werden, gehören:
- Verletzung von Sorgfaltspflichten
- Fehlerhafte Informationsweitergabe
- Pflichtverletzungen im Umgang mit Gesellschaftsvermögen
- Fehlerhafte Entscheidungen
Diese Liste ist nicht abschließend, da die genauen Deckungsumfänge von den jeweiligen Vertragsbedingungen abhängig sind. Es ist ratsam, sich vor Abschluss einer D&O-Versicherung genau über den individuellen Versicherungsschutz zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Warum ist eine D&O-Versicherung wichtig?
Leitende Angestellte tragen eine hohe Verantwortung und sind mitunter großen Risiken ausgesetzt. Im Falle von Fehlentscheidungen oder Pflichtverletzungen können sie persönlich haftbar gemacht werden und mit ihrem Privatvermögen für entstandene Schäden aufkommen müssen.
Eine D&O-Versicherung schützt die versicherten Personen nicht nur vor finanziellen Belastungen, sondern trägt auch zur Sicherung des unternehmerischen Handelns bei. Sie ermöglicht es den Entscheidungsträgern, Risiken einzugehen und innovative Ideen umzusetzen, ohne ständig in der Angst vor persönlicher Haftung zu leben.
Versicherungsprämien und Versicherungssummen
Die Höhe der Versicherungsprämie für eine D&O-Versicherung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Größe des Unternehmens, die Branche, in der es tätig ist, sowie die individuelle Risikobewertung der versicherten Personen.
Auch die festgelegte Versicherungssumme spielt eine wichtige Rolle. Diese sollte so gewählt werden, dass sie im Ernstfall ausreicht, um eventuelle Schadensersatzforderungen abzudecken. Eine zu niedrig gewählte Versicherungssumme kann dazu führen, dass der Versicherungsschutz nicht ausreichend ist und die versicherten Personen persönlich haften müssen.
Die D&O-Versicherung in der Praxis
Die D&O-Versicherung wird vor allem von Unternehmen abgeschlossen, um ihre leitenden Angestellten vor persönlichen Haftungsrisiken zu schützen. Sie ist in vielen Branchen weit verbreitet und wird sowohl von großen Konzernen als auch von mittelständischen Unternehmen genutzt.
Im Schadensfall übernimmt die D&O-Versicherung die Kosten für die Rechtsverteidigung, etwaige Schadensersatzzahlungen sowie eventuelle Verfahrenskosten. Dabei ist zu beachten, dass die Versicherung nur für Pflichtverletzungen eintritt, die während der Versicherungsdauer begangen wurden. Eine vorherige Pflichtverletzung, die erst während der Versicherungsdauer entdeckt wird, ist nur dann versichert, wenn sie nicht vor Vertragsabschluss bekannt war.
Es ist zu empfehlen, vor Abschluss einer D&O-Versicherung verschiedene Angebote zu vergleichen und die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens zu berücksichtigen. Eine professionelle Beratung kann dabei helfen, den passenden Versicherungsschutz zu finden und potenzielle Risiken zu minimieren.
Die D&O-Versicherung ist somit eine wichtige Absicherung für leitende Angestellte und trägt zur Stärkung des unternehmerischen Handelns bei.